2.2 Nettoumsatz 

Der Nettoumsatz der Alpiq Gruppe setzt sich aus dem Umsatz aus Kundenverträgen (IFRS 15) sowie dem Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten (IFRS 9) zusammen.

2021: Aufgliederung des Nettoumsatzes

Mio. CHF

Switzerland

International

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Total

Umsatz aus Energie und Netzdienstleistungen

120

249

6 786

 

7 155

Umsatz aus digitalen Energiedienstleistungen und Elektromobilität

 

 

5

 

5

Umsatz aus übrigen Dienstleistungen

13

 

1

 

14

Total Umsatz aus Kundenverträgen

133

249

6 792

0

7 174

Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten

– 503

 

485

33

15

Nettoumsatz mit Dritten 1

– 370

249

7 277

33

7 189

1 Die Differenz zum Nettoumsatz gemäss Erfolgsrechnung ergibt sich aus Währungseffekten auf konzerninternen Energietransaktionen in der Höhe von – 12 Mio. CHF.

2020: Aufgliederung des Nettoumsatzes

Mio. CHF

Switzerland

International

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Total

Umsatz aus Energie und Netzdienstleistungen

148

135

3 487

 

3 770

Umsatz aus digitalen Energiedienstleistungen und Elektromobilität

 

 

11

1

12

Umsatz aus übrigen Dienstleistungen

15

 

 

 

15

Total Umsatz aus Kundenverträgen

163

135

3 498

1

3 797

Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten

1

 

87

20

108

Nettoumsatz mit Dritten

164

135

3 585

21

3 905

Rechnungslegungsgrundsätze

Alpiq erbringt ihre Leistungsverpflichtungen grundsätzlich als Prinzipalin. Bei Leistungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der Übertragung von Energie tritt Alpiq jedoch in allen vertretenen Märkten als Agentin auf. Handelt Alpiq als Agentin, wird der Umsatz netto von den entsprechenden Kosten erfasst.

Umsatz aus Energie und Netzdienstleistungen

Umsatz aus Energielieferungen aus Verträgen mit Kunden («own use exception» unter IFRS 9) wird prinzipiell über den Zeitraum der vereinbarten Leistungserbringung erfasst. Für Energielieferungen hat Alpiq jedoch ein Recht auf Entgelt, welches direkt dem Gegenwert des Kunden für die bereits gelieferte Energie entspricht. Alpiq wendet die für solche Fälle optionale Ausnahmeregelung an und erfasst den Umsatz zum Betrag, welcher in Rechnung gestellt werden darf. In einzelnen Verträgen verkauft Alpiq das anteilige Recht an der Energieproduktion eines Kraftwerks. Der Umsatz aus diesen Verträgen wird über den Zeitraum korrespondierend mit dem Anfall der Kosten erfasst.

Die Umsatzerfassung für das Vorhalten von Systemdienstleistungen erfolgt linear über den Zeitraum, über welchen Alpiq sich bereithält, diese zu erbringen. Die Umsatzerfassung für abgerufene Systemdienstleistungen erfolgt zeitgleich mit der Lieferung.

Im Energieverkauf stellen Pönalen – beispielsweise für Abweichungen zwischen gelieferter und vertraglich vereinbarter Energiemenge – eine variable Komponente dar, welche erst in die Bemessung des Transaktionspreises miteinbezogen werden, wenn sie hochwahrscheinlich sind, was im Normalfall erst gegen Ende der Lieferperiode abgeschätzt werden kann. Der Zeitpunkt der Erfassung von solchen variablen Preiskomponenten ist eine wesentliche Ermessensentscheidung.

Umsatz aus digitalen Energiedienstleistungen und Elektromobilität

Umsatzerlöse aus dem Geschäft der Elektromobilität und des Energiemanagements werden bei erfolgter Installation des jeweiligen Geräts erfasst. Bis zum Zeitpunkt der Umsatzerfassung werden angefallene Kosten unter den Vorräten aktiviert und erhaltene Vorauszahlungen als Vertragsverbindlichkeiten (Anzahlungen von Kunden) passiviert. Über Installationen hinausgehende Dienstleistungen in diesem Bereich werden jeweils als separate Leistungsverpflichtungen identifiziert. Der Transaktionspreis für diese Dienstleistungen wird entsprechend dem Nutzenzufluss an den Kunden im Umsatz erfasst. Umsatzerlöse im Rahmen von Projekten werden über den Zeitraum der Leistungserbringung erfasst, wobei der Fortschritt primär nach der kostenbasierten Input-Methode gemessen wird. Noch nicht verrechenbare Umsätze werden als Vertragsvermögenswerte, abzüglich bereits erfolgter Vorauszahlungen, in der Bilanz erfasst. Bei einem Überhang an Vorauszahlungen werden die noch nicht verrechenbaren Umsätze als Vertragsverbindlichkeiten passiviert.

Die Methodik zur Bestimmung des Projektfortschritts liegt im Ermessen von Alpiq. Unter der kostenbasierten Input-Methode widerspiegelt der erfasste Umsatz bestmöglich die bereits an den Kunden erbrachte Leistung. Die Anwendung dieser Methode erfordert gewisse Schätzungen und Prognosen. So sind insbesondere die erwarteten zusätzlichen Kosten bis zur Fertigstellung des Projekts, welche den Fertigstellungsgrad beeinflussen, mit einer erheblichen Unsicherheit verbunden. Zudem können die geschätzten Gesamtkosten von den tatsächlich aufgelaufenen Kosten bei Projektende abweichen. Im Rahmen des Projektcontrollings werden die Kostenschätzungen regelmässig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die Anpassungen betreffen die erwarteten Gesamtkosten, den Fertigstellungsgrad und damit auch die Höhe des bereits erfassten Umsatzes. Alpiq hat die Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich im Geschäftsjahr 2021 eingestellt.

Umsatz aus übrigen Dienstleistungen

Weitere Dienstleistungserträge aus Kundenverträgen werden einerseits linear über den Zeitraum erfasst, über welchen die Leistungsverpflichtung erfüllt wird. Andererseits macht Alpiq von folgender optionalen Ausnahmeregelung Gebrauch: Falls Alpiq ein Recht auf Entgelt hat, welches direkt dem Gegenwert des Kunden entspricht, wird der Umsatz zum Betrag erfasst, der in Rechnung gestellt werden darf.

Angewandte Ausnahmeregelungen zu Umsätzen aus Kundenverträgen

Alpiq macht von der Ausnahmeregelung in IFRS 15 Gebrauch und verzichtet, wo möglich, auf den Ausweis der verbleibenden Leistungsverpflichtungen am Ende der Berichtsperiode. Nach Anwendung dieser Ausnahmeregelung weist Alpiq keine wesentlichen Bestände von verbleibenden Leistungsverpflichtungen am Ende der Berichtsperiode aus.

Alpiq wendet die verfügbare Ausnahmeregelung an und verzichtet auf die Aktivierung von Kosten zur Erlangung eines Kundenvertrags, sofern diese innerhalb eines Jahres amortisiert würden. Alpiq hat nach Anwendung dieser Ausnahmeregelung keine wesentlichen Bestände an solchen Kosten bilanziert.

Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten

Energie- und Finanzderivate werden erfolgswirksam zum Marktwert bewertet. Die Wertveränderungen der Energiederivate werden im Nettoumsatz der betreffenden Berichtsperiode ausgewiesen. Der Handelserfolg auf Energie- und Finanzderivaten beinhaltet Gewinne und Verluste aus den realisierten Geschäften und den Wertänderungen der zum Marktwert bewerteten nicht realisierten Geschäfte. Weitere Erläuterungen zur Bewertung sind in Anmerkung 3.2 offengelegt.