Anhang zur konsolidierten Halbjahresrechnung

1 Wichtigste Grundsätze der Rechnungslegung

1 Wichtigste Grundsätze der Rechnungslegung

Grundlagen der konsolidierten Halbjahresrechnung

Die konsolidierte Halbjahresrechnung per 30.6.2021 wurde in Übereinstimmung mit dem International Accounting Standard IAS 34 Zwischenberichterstattung erstellt. Die Halbjahresrechnung basiert, mit Ausnahme der unten aufgeführten Änderungen, auf den unveränderten Rechnungslegungsgrundsätzen der Alpiq Gruppe, wie sie in der Konzernrechnung 2020 dargelegt sind. Sie sollte in Verbindung mit dieser gelesen werden, da die konsolidierte Halbjahresrechnung eine Aktualisierung früher veröffentlichter Informationen darstellt. Die Offenlegung in der konsolidierten Halbjahresrechnung erfolgt, sofern nicht anders angegeben, in Millionen Schweizer Franken. Aufgrund der notwendigen Rundungen kann es vorkommen, dass ausgewiesene Zwischensummen oder Totale nicht mit den offengelegten Detailbeträgen übereinstimmen. Der Verwaltungsrat der Alpiq Holding AG genehmigte die konsolidierte Halbjahresrechnung per 30.6.2021 am 25.8.2021.

Neue und revidierte Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien

Per 1.1.2021 traten Änderungen zu IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 zur Interest Rate Benchmark Reform – Phase 2 in Kraft, welche von der Alpiq Gruppe angewendet werden. Alpiq hat Projektfinanzierungen in Italien, welche mit Zinssatz-Swaps abgesichert werden (Cashflow Hedges) und auf EURIBOR-Zinssätzen basieren. Im Zusammenhang mit der Interest Rate Benchmark Reform wurden noch keine Vertragsanpassungen ausgehandelt oder bestehende Verträge abgelöst. Der finanzielle Effekt der Reform ist für die Alpiq Gruppe nicht wesentlich.

Umrechnung von Fremdwährungen

Die Konzernberichterstattung erfolgt in Schweizer Franken. Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse angewendet:

Einheit

Stichtag 30.6.2021

Stichtag 30.6.2020

Stichtag 31.12.2020

Durchschnitt 2021/1

Durchschnitt 2020/1

1 EUR

1,098

1,065

1,080

1,094

1,064

1 GBP

1,280

1,167

1,202

1,260

1,218

1 USD

0,924

0,951

0,880

0,908

0,966

100 CZK

4,308

3,983

4,116

4,233

4,045

100 HUF

0,312

0,299

0,297

0,306

0,308

100 NOK

10,795

9,761

10,317

10,754

9,944

100 PLN

24,292

23,903

23,690

24,122

24,129

100 RON

22,281

22,008

22,188

22,325

22,086

Einfluss der COVID-19-Pandemie auf Alpiq

Das Corona-Virus und die dadurch ausgelöste Krankheit COVID-19 breiten sich seit Jahresbeginn 2020 weltweit aus und zwingen Regierungen zu drastischen und einschneidenden Schutzmassnahmen. Bisher hat die Pandemie zu keinen wesentlichen Einschränkungen der operativen Tätigkeiten der Alpiq Gruppe geführt. Die Ausbreitung von COVID-19 und die Schutz- und Stimulierungsmassnahmen der Regierungen und Zentralbanken haben aber global weitreichende Auswirkungen auf das makroökonomische Umfeld für alle Branchen und somit auch für Alpiq. Diese Auswirkungen wurden per 30.6.2021 beurteilt und im Halbjahresabschluss 2021 berücksichtigt.

Zum Zeitpunkt der Genehmigung der konsolidierten Halbjahresrechnung durch den Verwaltungsrat der Alpiq Holding AG können die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns noch nicht vollständig erfasst und abgeschätzt werden, da sich der effektive Einfluss erst mit der Entwicklung in den kommenden Monaten abzeichnen wird. Die Art der möglichen Auswirkungen und Schätzungsunsicherheiten wurden im Anhang zur Konzernrechnung 2020 der Alpiq Gruppe offengelegt.

2 Segmentberichterstattung

2 Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung der Alpiq Gruppe erfolgt auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an die massgebenden Führungsgremien. Die berichtspflichtigen Segmente nach IFRS 8 umfassen die drei Geschäftsbereiche Generation Switzerland, Generation International sowie Digital & Commerce. Diese werden von der Geschäftsleitung zur Performancebeurteilung sowie zur Allokation von Ressourcen jeweils einzeln beurteilt. Die Segmentergebnisse (EBITDA) sind dabei die massgebenden Kennzahlen zur internen Führung und Beurteilung von Alpiq. Die Betriebskosten enthalten nebst den Energiebeschaffungs- und den Produktionskosten alle operativen Kosten inklusive Personal- und Serviceleistungen. Zur Bildung der berichtspflichtigen Segmente wurden keine operativen Geschäftssegmente zusammengefasst.

Im zweiten Halbjahr 2020 wurden die Verteilsschlüssel für die internen Verrechnungen der Group-Center-Kosten angepasst. Darüber hinaus werden aufgrund des Verkaufs von Flexitricity Ltd. im zweiten Halbjahr 2020 und dem Entscheid, das E-Mobility-Geschäft selber nicht weiter zu verfolgen, die EBITDA-Effekte aus diesen beiden Geschäften in der internen Berichterstattung als Sondereinflüsse klassiert. Die Segmentberichterstattung des ersten Halbjahres 2020 wurde zur Vergleichbarkeit angepasst. Dies führte zu einer Erhöhung des EBITDA vor Sondereinflüssen der Alpiq Gruppe im ersten Halbjahr 2020 um 3 Mio. CHF von 116 Mio. CHF auf 119 Mio. CHF.

  • Der Geschäftsbereich Generation Switzerland fasst die Stromproduktion aus Schweizer Wasserkraft und Kernenergie zusammen. Im Kraftwerksportfolio befinden sich Flusskraftwerke, Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke, die Beteiligungen an den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt sowie das Projekt für das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance. Im Weiteren bewirtschaftet der Geschäftsbereich die beiden Anteile an der HYDRO Exploitation SA und der Kernkraftwerk-Beteiligungsgesellschaft AG (KBG).
  • Der Geschäftsbereich Generation International umfasst die Stromproduktion von Windkraftwerken, Kleinwasserkraftwerken und industriellen Photovoltaikanlagen, den Betrieb der Kraftwerke und die Entwicklung mehrerer Windparkprojekte. Der Geschäftsbereich schliesst zudem die Produktion von Strom und Wärme in thermischen Kraftwerken in Ungarn, Italien und Spanien ein. Im Kraftwerksportfolio befinden sich Gas-Kombikraftwerke und Gasturbinen-Kraftwerke. Der Strom wird über den Geschäftsbereich Digital & Commerce oder über Dritte am europäischen Stromhandelsmarkt abgesetzt. Die Kraftwerke werden von den jeweiligen Netzbetreibern zur Netzregelung eingesetzt.
  • Der Geschäftsbereich Digital & Commerce umfasst die Optimierung der eigenen Kraftwerke sowie die Optimierung dezentraler Erzeugungseinheiten und der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien Dritter. Der Geschäftsbereich schliesst zudem den Handel mit standardisierten und strukturierten Produkten für Strom und Gas sowie mit Emissionsrechten und Zertifikaten ein. Daneben beinhaltet er die Direktvermarktung und das Management von Energie für Industrie- und Geschäftskunden, um diese bei der Erreichung ihrer Kosteneffizienz- und Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Digital & Commerce setzt die Digitalisierung und Technologien wie Artificial Intelligence, Konnektivität, Internet of Things und Blockchain gezielt für die Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen für Kunden und Geschäftspartner ein, stets mit dem Ziel, den Kundennutzen zu erhöhen und Werte zu schaffen.

Die Überleitung der Ergebnisse der Geschäftsbereiche auf die konsolidierten Zahlen der Alpiq Gruppe erfolgt unter Einbezug der nicht operativ am Markt tätigen Einheiten (Group Center & übrige Gesellschaften), der Konsolidierungseffekte des Konzerns (inklusive Fremdwährungseffekte aufgrund der Verwendung anderer Durchschnittskurse im Management Reporting) sowie einer weiteren, in einer separaten Spalte dargestellten Überleitungsposition. Letztere umfasst eine Verschiebung zwischen externem Nettoumsatz und übrigem Ertrag aufgrund von unterschiedlichen Kontenstrukturen zwischen interner und externer Berichterstattung. Group Center & übrige Gesellschaften beinhaltet die nicht den ausgewiesenen Geschäftsbereichen direkt zugewiesenen Finanz- und nicht strategischen Beteiligungen sowie die Aktivitäten der Konzernzentrale einschliesslich der Alpiq Holding AG und der Funktionseinheiten.

1. Halbjahr 2021: Informationen nach Geschäftsbereichen

Mio. CHF

Generation Switzerland

Generation Interna- tional

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Konsoli- dierung

Überleitung

Alpiq Gruppe

Nettoumsatz mit Dritten

4

78

2 557

9

 

6

2 654

Interne Transaktionen

358

22

– 53

– 10

– 317

 

0

Sondereinflüsse 1

12

 

– 6

 

 

 

6

Nettoumsatz vor Sondereinflüssen

374

100

2 498

– 1

– 317

6

2 660

Nettoumsatz

362

100

2 504

– 1

– 317

6

2 654

Übriger Ertrag

19

16

2

11

– 7

– 6

35

Sondereinflüsse 1

– 10

 

 

– 3

 

 

– 13

Gesamtleistung vor Sondereinflüssen

383

116

2 500

7

– 324

0

2 682

Gesamtleistung

381

116

2 506

10

– 324

0

2 689

Betriebskosten

– 274

– 74

– 2 454

– 26

324

 

– 2 504

Sondereinflüsse 1

– 94

 

– 5

1

 

 

– 98

EBITDA vor Sondereinflüssen

15

42

41

– 18

0

0

80

EBITDA

107

42

52

– 16

0

0

185

Abschreibungen und Wertminderungen

– 28

– 28

– 5

– 5

 

 

– 66

EBIT

79

14

47

– 21

0

0

119

Mitarbeitendenbestand am Bilanzstichtag 30.6.

131

220

561

340

 

 

1 252

1 Beinhalten Effekte aus der Veräusserung von Geschäftsteilen sowie aus der Performance der Fondsanteile für Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG und der Kernkraftwerk Leibstadt AG, Fair-Value-Änderungen von Energiederivaten, die im Zusammenhang mit der Absicherung von zukünftiger Stromproduktion abgeschlossen wurden, Rückstellungen sowie Restrukturierungskosten. Für Erläuterungen siehe Ausführungen im Kapitel «Alternative Performancekennzahlen von Alpiq» im Finanzkommentar.

1. Halbjahr 2020: Informationen nach Geschäftsbereichen (angepasst)

Mio. CHF

Generation Switzerland

Generation Interna- tional

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Konsoli- dierung

Überleitung

Alpiq Gruppe

Nettoumsatz mit Dritten

99

65

1 641

14

– 1

7

1 825

Interne Transaktionen

306

15

6

– 18

– 309

 

0

Sondereinflüsse 1

– 16

 

– 7

 

 

 

– 23

Nettoumsatz vor Sondereinflüssen

389

80

1 640

– 4

– 310

7

1 802

Nettoumsatz

405

80

1 647

– 4

– 310

7

1 825

Übriger Ertrag

12

4

3

10

– 9

– 7

13

Sondereinflüsse 1

– 1

 

 

 

 

 

– 1

Gesamtleistung vor Sondereinflüssen

400

84

1 643

6

– 319

0

1 814

Gesamtleistung

417

84

1 650

6

– 319

0

1 838

Betriebskosten

– 485

– 57

– 1 608

– 11

318

 

– 1 843

Sondereinflüsse 1

133

1

26

– 12

 

 

148

EBITDA vor Sondereinflüssen

48

28

61

– 17

– 1

0

119

EBITDA

– 68

27

42

– 5

– 1

0

– 5

Abschreibungen und Wertminderungen

– 28

– 25

– 7

– 4

– 1

 

– 65

EBIT

– 96

2

35

– 9

– 2

0

– 70

Mitarbeitendenbestand am Bilanzstichtag 30.6.

138

204

597

353

 

 

1 292

1 Beinhalten Effekte aus der Veräusserung von Geschäftsteilen sowie aus der Performance der Fondsanteile für Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG und der Kernkraftwerk Leibstadt AG, Fair-Value-Änderungen von Energiederivaten, die im Zusammenhang mit der Absicherung von zukünftiger Stromproduktion abgeschlossen wurden, Rückstellungen sowie Restrukturierungskosten. Für Erläuterungen siehe Ausführungen im Kapitel «Alternative Performancekennzahlen von Alpiq» im Finanzkommentar.

3 Nettoumsatz

3 Nettoumsatz

Der Nettoumsatz der Alpiq Gruppe setzt sich aus dem Umsatz aus Kundenverträgen (IFRS 15) sowie dem Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten (IFRS 9) zusammen.

1. Halbjahr 2021: Aufgliederung des Nettoumsatzes

Mio. CHF

Generation Switzerland

Generation International

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Total

Umsatz aus Energie und Netzdienstleistungen

72

78

2 455

 

2 605

Umsatz aus digitalen Energiedienstleistungen und Elektromobilität

 

 

4

 

4

Umsatz aus übrigen Dienstleistungen

6

 

 

 

6

Total Umsatz aus Kundenverträgen

78

78

2 459

0

2 615

Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten

– 68

 

98

9

39

Nettoumsatz mit Dritten

10

78

2 557

9

2 654

1. Halbjahr 2020: Aufgliederung des Nettoumsatzes

Mio. CHF

Generation Switzerland

Generation International

Digital & Commerce

Group Center & übrige Gesell- schaften

Total

Umsatz aus Energie und Netzdienstleistungen

96

64

1 601

 

1 761

Umsatz aus digitalen Energiedienstleistungen und Elektromobilität

 

 

6

 

6

Umsatz aus übrigen Dienstleistungen

7

 

 

 

7

Total Umsatz aus Kundenverträgen

103

64

1 607

0

1 774

Erfolg aus Energie- und Finanzderivaten

3

 

34

14

51

Nettoumsatz mit Dritten

106

64

1 641

14

1 825

4 Wertminderungen und Rückstellungen

4 Wertminderungen und Rückstellungen

1. Halbjahr 2021: Zuordnung der Wertminderungen und Rückstellungen

Auf dem spanischen Gas-Kombikraftwerk Plana del Vent im Geschäftsbereich Generation International mussten wegen Lieferverzögerungen beim Hersteller im Zusammenhang mit zusätzlichen Reparaturarbeiten und dem dadurch verlängerten Ausfall bis Dezember 2021 sowie den Ertragsaussichten Wertminderungen in Höhe von 6 Mio. CHF vorgenommen werden. Darüber hinaus mussten aufgrund der positiven Entwicklung der Strompreise keine Wertminderungen auf Kraftwerksanlagen vorgenommen werden.

Die Rückstellung für den verlustbringenden Vertrag für den künftigen Bezug von Energie aus dem Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance konnte hauptsächlich aufgrund der Strompreisentwicklung um 7 Mio. CHF reduziert werden. Zusätzlich konnte die bestehende Rückstellung für einen verlustbringenden Vertrag im Ausland in der Höhe von 8 Mio. CHF wegen höheren Marktpreisen vollständig aufgelöst werden. Informationen zu den nicht fortgeführten Aktivitäten sind in Anmerkung 10 enthalten.

1. Halbjahr 2020: Zuordnung der Wertminderungen und Rückstellungen

Auf zwei italienischen Solaranlagen im Geschäftsbereich Generation International, deren Erträge teilweise von Marktpreisen abhängig sind, mussten Wertminderungen in der Höhe von total 4 Mio. CHF vorgenommen werden. Darüber hinaus mussten keine Wertminderungen auf Kraftwerksanlagen vorgenommen werden, insbesondere aufgrund bestehender Preisabsicherungen oder weil deren Erträge nicht von der Höhe der kurzfristigen Marktpreise abhängig sind.

Die Rückstellung für den verlustbringenden Vertrag für den künftigen Bezug von Energie aus dem Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance musste wegen tieferen Volatilitäten im stündlichen Profil, tieferen kurzfristigen Marktpreisen, dem tieferen CHF / EUR-Wechselkurs und der Tatsache, dass die vollständige industrielle Inbetriebnahme des Kraftwerks Ende Dezember 2021 und nicht mehr wie bisher angenommen Ende September 2021 erwartet wird, um 66 Mio. CHF erhöht werden. Zusätzlich musste die Rückstellung für einen verlustbringenden Vertrag im Ausland wegen tieferen Marktpreisen um 11 Mio. CHF erhöht werden. Informationen zu den nicht fortgeführten Aktivitäten sind in Anmerkung 10 enthalten.

5 Ergebnis je Aktie

5 Ergebnis je Aktie

 

Halbjahr 2021/1

Halbjahr 2020/1 (angepasst) 1

Anteil Alpiq Holding AG Eigenkapitalgeber am Ergebnis nach Ertragssteuern aus fortgeführten Aktivitäten in Mio. CHF

52

– 85

Der Periode zuzurechnende Zinsen Hybridkapital in Mio. CHF

– 15

– 15

Anteil Alpiq Holding AG Aktionäre am Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in Mio. CHF

37

– 100

Anteil Alpiq Holding AG Aktionäre am Ergebnis nach Ertragssteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Mio. CHF

0

0

Anteil Alpiq Holding AG Aktionäre am Ergebnis aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten in Mio. CHF

37

– 100

Gewichtete Anzahl Aktien im Umlauf

33 110 364

33 110 364

Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten in CHF, verwässert und unverwässert

1,14

– 3,02

Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführten Aktivitäten in CHF, verwässert und unverwässert

0,01

– 0,01

Ergebnis je Aktie in CHF, verwässert und unverwässert

1,15

– 3,03

1 2020 wurde das Aktionärs-Hybriddarlehen in 5 235 715 neue Aktien umgewandelt, weshalb die Anzahl gewichteter Aktien im Umlauf im ersten Halbjahr 2020 zu Vergleichszwecken angepasst wurde. Dies hatte auch eine Auswirkung auf das Ergebnis je Aktie. Weitere Informationen siehe Anmerkung 3.7 des Anhangs zur Konzernrechnung 2020 der Alpiq Gruppe.

Die nächste Zinszahlung auf der öffentlich platzierten Hybridanleihe wird am 15.11.2021 erfolgen. Die dem ersten Halbjahr 2021 zuzurechnenden Zinsen nach Steuern betragen 15 Mio. CHF (Vorjahr: 15 Mio. CHF).

Es bestehen keine Sachverhalte, die zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen.

6 Finanzielles Risikomanagement

6 Finanzielles Risikomanagement

Die Alpiq Gruppe ist im Rahmen der Geschäftstätigkeit strategischen und operativen Risiken, insbesondere Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken (Energiepreis-, Währungs- und Zinsrisiken), ausgesetzt. Die Grundsätze der Risiko- managementpolitik werden vom Verwaltungsrat festgelegt. Die Geschäftsleitung ist verantwortlich für deren Konkretisierung und Umsetzung. Das Risk Management Committee überwacht die Einhaltung der Grundsätze und Richtlinien. Es bestimmt auch die Hedging-Strategie zur Absicherung der Produktion des eigenen Kraftwerksparks, welche von der Geschäftsleitung verabschiedet wird.

Steuerung von Kapital

Die Steuerung von Kapital innerhalb der Alpiq Gruppe richtet sich nach der übergeordneten Finanzstrategie des Konzerns. Im Rahmen des Budgetierungs- und Planungsprozesses nimmt der Verwaltungsrat jährlich Kenntnis von der geplanten Entwicklung der für die Kapitalsteuerung massgeblichen Werte. Zudem wird er regelmässig über deren aktuelle Entwicklung informiert. Massgebend für die Strategie sind das ausgewiesene konsolidierte Eigenkapital und der Verschuldungsfaktor des Konzerns. Am 30.6.2021 wurde eine Eigenkapitalquote von 42,1 % erreicht (31.12.2020: 51,2 %).

Die Höhe der Finanzverbindlichkeiten muss in einem angemessenen Verhältnis zur Ertragskraft stehen, damit ein solides, branchenübliches Kreditrating gewährleistet werden kann. Massgebend für die Kapitalsteuerung ist das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA vor Sondereinflüssen. Dieses wird wie folgt berechnet:

Mio. CHF

30.6.2021

31.12.2020

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

754

913

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

409

299

Finanzverbindlichkeiten

1 163

1 212

Kurzfristige Terminguthaben

584

596

Wertschriften

27

27

Flüssige Mittel

407

340

Finanzanlagen (Liquidität)

1 018

963

Nettoverschuldung (Net Debt)

145

249

EBITDA vor Sondereinflüssen 1

223

262

Net Debt / EBITDA vor Sondereinflüssen

0,7

1,0

1 Rollierendes EBITDA vor Sondereinflüssen der letzten zwölf Monate

Kreditrisiko

Ein wesentlicher Anteil der von der Alpiq Gruppe abgeschlossenen Energiegeschäfte basiert auf Verträgen, die eine Nettingvereinbarung enthalten. Nettingvereinbarungen sind im Energiehandel ein verbreitetes Instrument, um den Umfang der effektiven Geldflüsse zu reduzieren. Eine Nettodarstellung von Positionen gegenüber derselben Gegenpartei erfolgt in der Bilanz nur dann, wenn die Nettingvereinbarung zur Verrechnung der erfassten Beträge rechtlich durchsetzbar ist und beabsichtigt wird, den Ausgleich netto herbeizuführen. Darüber hinaus werden, sofern notwendig, zusätzliche Sicherheiten wie Garantien, Margenausgleichszahlungen oder Versicherungen eingefordert. Die bei der Alpiq Gruppe vorhandenen Sicherheiten decken in der Regel sowohl nicht bilanzierte Energietransaktionen mit physischer Lieferung als auch als Finanzinstrumente verbuchte Transaktionen ab.

Im Folgenden werden die erhaltenen und abgegebenen finanziellen Sicherheiten in Zusammenhang mit den bilateralen Margenausgleichsvereinbarungen dargestellt:

 

 

 

 

 

 

30.6.2021

31.12.2020

Mio. CHF

Erhaltene Sicherheiten

Abgegebene Sicherheiten

Erhaltene Sicherheiten

Abgegebene Sicherheiten

Cash Collateral

198

44

58

12

Garantien 1

45

 

6

 

Total

243

44

64

12

1 Die Garantien gegenüber assoziierten Unternehmen oder Dritten zugunsten Dritter sind in Anmerkung 9 dargestellt.

Im ersten Halbjahr 2021 hat Alpiq einen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos gegenüber mehreren Gegenparteien festgestellt. Die damit verbundenen Wertberichtigungen auf Forderungen wurden im ersten Halbjahr 2021 um 66 Mio. CHF erhöht. Weitere Informationen sind im Kapitel Marktrisiko offengelegt.

Liquiditätsrisiko

Im europäischen Energiehandel wird ein wesentlicher Anteil der Forderungen verrechnet und an festgelegten Terminen beglichen. Dies reduziert die Spitzen des Liquiditätsbedarfs. An den Energiebörsen und unter grossen Energiehändlern sind Margeneinschüsse zur Reduktion des Kontrahentenrisikos üblich, wodurch aufgrund von Energiepreisbewegungen kurzfristig bedeutende Forderungen oder Verbindlichkeiten entstehen können. Die Alpiq Gruppe begegnet diesen Bedarfsschwankungen mit der Führung eines Frühwarnsystems, dem Vorhalten einer genügenden Liquidität und der Vereinbarung von bestätigten Kreditlimiten bei Banken. Für das gruppenweite Liquiditätsmanagement ist die Funktionseinheit Treasury & Insurance verantwortlich. Die Aufgabe beinhaltet die monatlich rollierende Planung, Überwachung, Bereitstellung und Optimierung der Liquidität der Alpiq Gruppe.

Marktrisiko

Das Marktrisiko, welchem die Alpiq Gruppe ausgesetzt ist, besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Energiepreis-, Währungs- und Zinsrisiko. Diese Risiken werden laufend überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente bewirtschaftet.

Gegenstand des Energiepreisrisikos sind potenzielle Preisschwankungen, die sich unvorteilhaft auf die Alpiq Gruppe auswirken können. Sie können unter anderem aus der sich verändernden Preisvolatilität, einem veränderten Marktpreisniveau oder sich ändernden Korrelationen zwischen Märkten und Produkten entstehen. Ebenfalls in diesen Bereich gehören Energieliquiditätsrisiken. Sie treten dann ein, wenn eine offene Energieposition infolge mangelnder Angebote am Markt nicht oder nur zu sehr ungünstigen Bedingungen geschlossen werden kann. Zukünftige Energietransaktionen für den Eigengebrauch («own use») sind nicht in der Bilanz erfasst. Im Rahmen der Optimierung des Kraftwerksparks werden ebenfalls Energietransaktionen durchgeführt. Ein Grossteil der per Stichtag ausgewiesenen Wiederbeschaffungswerte der Energiederivate ist auf Optimierungspositionen zurückzuführen, wobei sich positive und negative Wiederbeschaffungswerte weitgehend kompensieren. Ferner tätigt Alpiq auch Tradingtransaktionen mit Energiederivaten. Die von der Alpiq Gruppe abgeschlossenen Energiederivate sind in der Regel als Terminkontrakte ausgestaltet. Die Marktwerte werden aufgrund der Differenz zwischen den vertraglich fixierten Terminkursen und den aktuellen, per Bilanzstichtag gültigen Terminkursen errechnet. Der Effekt des Kreditrisikos auf die Marktwerte ist im Normalfall nicht wesentlich. Aufgrund der wesentlich gestiegenen Energiepreise im ersten Halbjahr 2021 haben die Wiederbeschaffungswerte der Energiederivate und dadurch das Kreditrisiko bei mehreren Gegenparteien in unterschiedlichen Ländern signifikant zugenommen und bei gewissen Gegenparteien auch zu Liquiditätsproblemen geführt. Das erhöhte Risiko betrifft Wiederbeschaffungswerte von Energiederivaten im Umfang von 45 Mio. CHF. Um die Auswirkungen auf Alpiq abzufedern, wurden Massnahmen mit den Gegenparteien vereinbart. Der Marktwert der betroffenen Positionen wurde aufgrund der Einschätzung des Managements betreffend Kreditrisiko um 37 Mio. CHF reduziert. Die entsprechenden Energiederivate wurden nach der Berücksichtigung des Kreditrisikos in die Level-3-Energiederivate umklassiert, siehe Anmerkung 7. Die Risiken aus Trading- und Optimierungstransaktionen werden über klar definierte Verantwortlichkeiten und festgelegte Risikolimiten gemäss der Group Risk Policy gesteuert. Die Einhaltung der Limiten wird laufend durch ein formalisiertes Risikoreporting von Risk Management an das Risk Management Committee und an die Geschäftsleitung rapportiert. Die Risikopositionen werden nach den Industriestandards «Value at Risk» (VaR) und «Profit at Risk» (PaR) überwacht.

Die Alpiq Gruppe strebt zur Reduktion der Währungsrisiken, wo immer möglich, eine natürliche Absicherung von operativen Erträgen und Aufwendungen in fremder Währung an. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko wird im Rahmen der Finanzrisikopolitik durch Termingeschäfte abgesichert.

Die Risiken aufgrund der Zinsvolatilität betreffen die verzinslichen finanziellen Aktiven und Verbindlichkeiten der Alpiq Gruppe. Gemäss Finanzrisikopolitik wird die Liquidität auf maximal zwei Jahre angelegt. Der Finanzbedarf jedoch wird langfristig zu fixen Zinsen beschafft. Variabel verzinsliche, vor allem langfristige Finanzierungen werden in der Regel mittels Zinssatz-Swaps abgesichert. Eine Änderung der Zinssätze wirkt sich damit bei den verzinslichen Aktiven auf den Finanzertrag aus.

7 Finanzinstrumente und Marktwerte

7 Finanzinstrumente und Marktwerte

Buchwerte und Marktwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

30.6.2021

31.12.2020

Mio. CHF

Buchwert

Marktwert

Buchwert

Marktwert

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Finanzbeteiligungen

1

1

1

1

Wertschriften

27

27

27

27

Positive Wiederbeschaffungswerte der Derivate

 

 

 

 

Energiederivate

2 060

2 060

621

621

Währungs- und Zinsderivate

3

3

5

5

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

 

 

 

 

Obligationsanleihen

818

852

818

857

Passivdarlehen

298

308

346

358

Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Negative Wiederbeschaffungswerte der Derivate

 

 

 

 

Energiederivate

1 887

1 887

442

442

Währungs- und Zinsderivate

19

19

19

19

Bei allen übrigen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten, mit Ausnahme von Leasingverbindlichkeiten, unterscheidet sich der Buchwert nur unwesentlich vom Marktwert, weshalb auf die Darstellung der entsprechenden Marktwerte verzichtet wird.

Fair-Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten

Am Bilanzstichtag hat die Alpiq Gruppe untenstehende Positionen zum Marktwert bewertet respektive einen Marktwert ausgewiesen. Zur Gliederung der Finanzinstrumente dient folgende Bewertungshierarchie:

Level 1:
Gehandelte Preise in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten

Level 2:
Bewertungsmodell basierend auf gehandelten Preisen in aktiven Märkten mit massgeblichem Einfluss auf den Marktwert

Level 3:
Bewertungsmodelle mit Parametern, welche nicht auf gehandelten Preisen in aktiven Märkten basieren und einen massgeblichen Einfluss auf den Marktwert haben

Mio. CHF

30.6.2021

Level 1

Level 2

Level 3

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Finanzbeteiligungen

1

 

1

 

Wertschriften

27

 

27

 

Energiederivate

2 060

 

1 902

158

Währungs- und Zinsderivate

3

 

3

 

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

 

 

 

 

Obligationsanleihen

852

852

 

 

Passivdarlehen

308

 

308

 

Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Energiederivate

1 887

 

1 873

14

Währungs- und Zinsderivate

19

 

19

 

Mio. CHF

31.12.2020

Level 1

Level 2

Level 3

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Finanzbeteiligungen

1

 

1

 

Wertschriften

27

 

27

 

Energiederivate

621

 

540

81

Währungs- und Zinsderivate

5

 

5

 

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

 

 

 

 

Obligationsanleihen

857

857

 

 

Passivdarlehen

358

 

358

 

Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum Marktwert bewertet

 

 

 

 

Energiederivate

442

 

440

2

Währungs- und Zinsderivate

19

 

19

 

Sowohl im ersten Halbjahr 2021 als auch im Geschäftsjahr 2020 wurden keine wesentlichen Umklassierungen zwischen den Levels 1 und 2 vorgenommen. Die nachfolgend erwähnte Umklassierung von Level 2 nach Level 3 betrifft Energiederivate mit einem signifikanten Anstieg im Kreditrisiko. Alpiq nimmt Umklassierungen zwischen Level 2 und Level 3 immer am Ende der Berichtsperiode vor.

Bei den Energie-, Währungs- und Zinsderivaten handelt es sich um OTC-Produkte, welche hauptsächlich dem Level 2 zuzuordnen sind. Für die Bewertung der Energiederivate wird eine Modellpreiskurve herangezogen. In der Modellpreiskurve werden die beobachtbaren Inputfaktoren (Marktpreise) um stündliche Forward-Preise ergänzt. Diese sind arbitragefrei und werden monatlich mit einem externen Preis-Benchmarking verglichen.

Der ausgewiesene Marktwert der Passivdarlehen entspricht den zu Marktzinssätzen diskontierten, vertraglich vereinbarten Zins- und Amortisationszahlungen.

Level-3-Energiederivate

Unter Level 3 ausgewiesene Energiederivate werden mit Methoden bewertet, für welche teilweise Inputfaktoren wie langfristige Energiepreise oder Abzinsungssätze verwendet werden, die nicht direkt von einem aktiven Markt abgeleitet werden können. In komplexen Fällen wird für die Bewertung eine Discounted-Cashflow-Methode verwendet. Eine realistische Veränderung der nicht beobachtbaren Inputfaktoren, mit Ausnahme vom Kreditrisiko, hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf das Gesamtergebnis und das Eigenkapital von Alpiq. Weitere Informationen zum Kreditrisiko von Level-3-Energiederivaten sind in Anmerkung 6 offengelegt. Aus Wesentlichkeitsgründen wurde im Vorjahr auf die separate Offenlegung von Level-3-Positionen verzichtet. Zu Vergleichszwecken wird das Vorjahr nun angepasst aufgeführt.

Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der nach Level 3 klassierten Energiederivate:

 

 

 

 

 

 

2021

2020

Mio. CHF

Vermögens- werte

Verbindlich- keiten

Vermögens- werte

Verbindlich- keiten

Wiederbeschaffungswerte am 1.1.

81

2

1

9

Käufe

7

2

 

 

Veräusserungen

– 6

 

 

 

Erfolgswirksame Veränderung vom Marktwert im Nettoumsatz 1

66

22

5

– 8

Umklassierung in Level 3

8

 

 

 

Verrechnung

 

– 12

– 1

– 1

Währungsumrechnungsdifferenzen

2

 

Wiederbeschaffungswerte am 30.6.

158

14

5

0

1 Davon sind 66 Mio. CHF (Vorjahr: 5 Mio. CHF) auf Vermögenswerte und 22 Mio. CHF (– 8 Mio. CHF) auf Verbindlichkeiten zurückzuführen, welche jeweils per 30.6. noch gehalten wurden.

Entwicklung der Day-one-Gewinne und -Verluste

Bei der Bewertung von Finanzinstrumenten mit Bewertungsparametern, welche nicht vollständig auf gehandelten Preisen in aktiven Märkten basieren, kann bei der Bewertung zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der Fair Value vom Transaktionspreis abweichen. Diese Abweichung wird als Day-one-Gewinn oder -Verlust abgegrenzt und linear aufgelöst, bis die den Bewertungsparametern zugrunde liegenden Märkte liquide werden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der Veränderung der abgegrenzten Day-one-Gewinne und -Verluste. Diese Positionen beziehen sich vollständig auf Level-3-Energiederivate.

 

 

 

 

 

 

2021

2020

Mio. CHF

Day-one-Gewinne

Day-one-Verluste

Day-one-Gewinne

Day-one-Verluste

Bestand am 1.1.

11

12

0

13

Abgegrenzter Gewinn / Verlust aus neuen Transaktionen

7

1

 

 

In der Erfolgsrechnung erfasste Gewinne und Verluste

– 5

– 1

 

 

Bestand am 30.6.

13

12

0

13

8 Flüssige Mittel

8 Flüssige Mittel 

Die Position «Flüssige Mittel» beinhaltet Bankkonten von ausländischen Tochtergesellschaften mit einem Saldo von total 53 Mio. EUR, umgerechnet 58 Mio. CHF (31.12.2020: 39 Mio. EUR, umgerechnet 42 Mio. CHF), die aufgrund von Bestimmungen in lokal abgeschlossenen Finanzierungsverträgen verpfändet sind und nur für die Deckung des eigenen Bedarfs an flüssigen Mitteln eingesetzt werden dürfen. Diese Mittel sind deshalb für die Alpiq Gruppe nicht vollständig frei verfügbar.

9 Eventualverbindlichkeiten und Garantieverpflichtungen

9 Eventualverbindlichkeiten und Garantieverpflichtungen

Steueraudit der ANAF bei der Alpiq Energy SE

Bezüglich des laufenden Rechtsverfahrens im Zusammenhang mit dem Steueraudit der rumänischen Steuerbehörde ANAF (Agenţia Naţională de Administrare Fiscală) bei der Bukarester Niederlassung der Alpiq Energy SE, Prag, fand im ersten Halbjahr 2021 eine Anhörung statt, die jedoch zu keinen materiellen Entwicklungen führte. Die nächste Anhörung wird am 7.9.2021 stattfinden. Weitere Informationen sind in Anmerkung 4.8 des Anhangs zur Konzernrechnung 2020 der Alpiq Gruppe offengelegt.

Alpiq schätzt es weiterhin als unwahrscheinlich ein, dass sie in dieser Angelegenheit unterliegen wird, weshalb keine Verbindlichkeit für das Steuerbetreffnis verbucht wurde.

Ausgleichsklage gegen die Alpiq Holding AG

Die von den beiden Investoren Knight Vinke (KVIP International V L.P.) und Merion Capital (Merion Capital LP, Merion Capital ERISA LP und Merion Capital II LP) eingereichten Ausgleichsklagen nach Art. 105 Fusionsgesetz gegen die Alpiq Holding AG, bezwecken eine gerichtliche Überprüfung der von beiden Generalversammlungen im Rahmen des Squeeze-Out-Mergers beschlossenen und von der SKBAG bezahlten Abfindung in der Höhe von 70 CHF je Aktie. Im Juni 2021 fand diesbezüglich die Schlichtungsverhandlung statt, welche wie erwartet zu keiner aussergerichtlichen Einigung führte. Die beiden Kläger haben bis Mitte September 2021 Zeit, um formell Klage einzuleiten. Weitere Informationen sind in Anmerkung 4.8 des Anhangs zur Konzernrechnung 2020 der Alpiq Gruppe offengelegt.

Aufgrund aller bisher bekannten Tatsachen und Umstände, insbesondere der beiden unabhängigen Bewertungsgutachten, die den Abfindungsbetrag pro Aktie als angemessen befunden haben, erachtet Alpiq es weiterhin als unwahrscheinlich, dass sie in dieser Rechtsstreitigkeit unterliegen wird.

Weitere Sachverhalte

Zum Bilanzstichtag wie auch per 31.12.2020 bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften, Garantien oder ähnlichen Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten zugunsten Dritter. Die Eventualverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Engineering-Services-Geschäfts sind in Anmerkung 10 offengelegt.

10 Veräusserte Gesellschaften

10 Veräusserte Gesellschaften

Entschädigung für die Übertragung des Schweizer Höchstspannungsnetzes

Am 3.1.2013 hat Alpiq ihren Anteil am Schweizer Höchstspannungsnetz an die nationale Netzgesellschaft Swissgrid AG zu provisorischen Einbringungswerten übertragen. Der Wert der einzelnen Anlagen konnte zu diesem Zeitpunkt nicht abschliessend ermittelt werden, da bewertungsrelevante Verfahren hängig waren. Darüber hinaus hat Alpiq im Geschäftsjahr 2016 aufgrund der Neuverfügung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) bezüglich der Bewertungsmethode eine höhere Entschädigung für die Übertragung ihres Anteils am Schweizer Höchstspannungsnetz erhalten.

Am 9.2.2021 hat die ElCom die Verfügungen bezüglich der Deckungsdifferenzen 2011 und 2012 der ehemaligen Alpiq Netz AG Gösgen sowie der Alpiq Réseau SA Lausanne erlassen. Zusätzlich hat sie deren regulatorischen Werte per 31.12.2012 verfügt. Diese Verfügungen wurden im März 2021 rechtskräftig. Basierend auf den Verfügungen wird die Bewertungsanpassung 2 durchgeführt, um die noch bestehende Differenz zwischen dem bereits entschädigten Wert per Übertragungsstichtag und dem verfügten Wert auszugleichen. Zudem wird der definitive Wert gemäss Neuverfügung im Jahr 2016 berechnet. Sämtliche Berechnungen werden für alle Sacheinlegerinnen durch die gleiche unabhängige Unternehmung durchgeführt. Den Abschluss der Prüfung der Berechnung und die Erstellung der Fairness Opinion durch eine weitere unabhängige Gesellschaft erwartet Alpiq im zweiten Halbjahr 2021.

Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt Alpiq nicht über alle notwendigen Informationen um die definitive Entschädigung abschliessend zu berechnen, weshalb diesbezüglich eine Schätzungsunsicherheit besteht. Basierend auf den vorliegenden Informationen und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die definitiven, geprüften Bewertungen zum Zeitpunkt der Genehmigung der Halbjahresrechnung 2021 durch den Verwaltungsrat der Alpiq Holding AG noch nicht vorliegen, hat Alpiq den Fair Value der erwarteten definitiven Entschädigung (inklusive Zinsen) unter Anwendung von Ermessensentscheidungen geschätzt. In diesem Zusammenhang wurde im ersten Halbjahr 2021 ein zusätzlicher Verkaufserlös, einschliesslich Deckungsdifferenzen 2011 und 2012, in der Höhe von 10 Mio. CHF in der Position «Übriger betrieblicher Ertrag» erfasst. Die Zinskomponente in der Höhe von 5 Mio. CHF wurde im Zinsertrag verbucht. Die definitive Höhe der Entschädigung (inklusive Zinsen) ist erst bekannt, wenn die Fairness Opinion vorliegt. Dies wird voraussichtlich zu einem weiteren positiven Ergebniseffekt für Alpiq führen.

Nicht fortgeführte Aktivitäten

Alpiq hat im Jahr 2018 das Engineering-Services-Geschäft, bestehend aus der Alpiq InTec Gruppe und der Kraftanlagen Gruppe, verkauft. Diese Aktivitäten waren als nicht fortgeführte Aktivitäten klassiert. Deshalb werden sämtliche Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit diesem Verkauf auch weiterhin in der Position «Ergebnis nach Ertragssteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten» ausgewiesen.

Im Rahmen des Verkaufs des Engineering-Services-Geschäfts muss Alpiq allfällige Bussen und Kosten übernehmen, die der Kraftanlagen München GmbH im Zusammenhang mit dem im ersten Quartal 2015 durch die Staatsanwaltschaft München I und das Bundeskartellamt eingeleiteten Wettbewerbsverfahren entstehen. Im ersten Halbjahr 2021 gab es diesbezüglich keine materiellen Entwicklungen. Weitere Informationen sind in Anmerkung 5.2 des Anhangs zur Konzernrechnung 2020 der Alpiq Gruppe offengelegt.

Eine letztendliche Verurteilung der Kraftanlagen München GmbH schätzt Alpiq weiterhin als nicht wahrscheinlich ein, weshalb keine Verbindlichkeit für diesen Sachverhalt verbucht wurde.

Erfolgsrechnung der nicht fortgeführten Aktivitäten

Mio. CHF

Halbjahr 2021/1

Halbjahr 2020/1

Aufwendungen

 

– 2

Effekt aus der Neubeurteilung der Rückstellungen für Gewährleistungen und Schadloshaltungen

 

2

Ergebnis nach Ertragssteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten 1

0

0

1 Auf dem Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten sind keine Ertragssteuern angefallen.

Der Geldabfluss im Zusammenhang mit Schadloshaltungen und Garantien gegenüber Bouygues Construction belief sich im ersten Halbjahr 2021 auf 1 Mio. CHF (Vorjahr: 13 Mio. CHF). Gemäss Verkaufsvertrag sind diese Zahlungen als Anpassung des Verkaufspreises zu behandeln, weshalb sie in der Geldflussrechnung in der Position «Geldfluss aus Investitionstätigkeit aus nicht fortgeführten Aktivitäten» enthalten sind.

11 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

11 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag vom 30.6.2021 sind keine ausweispflichtigen Ereignisse eingetreten.