Geschäftsbericht 2020

Compliance

GRI 103: Managementansatz (103-1, 103-2, 103-3)

Relevanz

Compliance bedeutet die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen und internen Vorgaben durch Unternehmen. Verstösse können zu Reputationsschäden führen. Alpiq hat die nachhaltige Bedeutung von Compliance früh erkannt. Zur Erfüllung der Compliance-Aufgaben wurde per 1. Januar 2010 die Abteilung Compliance gebildet. Dank dieser Abteilung stellt Alpiq grundsätzlich sicher, dass Verstösse gegen geltende Gesetze intern verhindert und konsequent geahndet werden. Heute ist sie als Teil der Funktionseinheit Legal & Compliance dem CEO unterstellt und verfügt über eine direkte Reportinglinie zum Verwaltungsratspräsidenten.

Alpiq strebt jederzeit die Einhaltung der gesetzlichen und regulatorischen Vorschriften, der internen Weisungen und Richtlinien sowie die Beachtung der marktüblichen Standards an. Dabei ist sich Alpiq bewusst, dass die Einhaltung der internen und externen Vorgaben zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für ethisch verantwortungsbewusstes Handeln darstellt.

Managementansatz

Der Verwaltungsrat und das Management der Alpiq bekennen sich gemeinsam zu einer starken Compliance und unterstreichen damit deren Wert für den nachhaltigen Erfolg der Alpiq Gruppe. Das unternehmensinterne Compliance-Management-System (CMS) bildet die Grundlage zur Gewährleistung der Gesetzestreue und ist damit ein wesentlicher Bestandteil guter und sorgfältiger Unternehmensführung. Das Alpiq CMS beinhaltet nebst dem eigentlichen Compliance-Programm auch die Compliance-Ziele, die Aspekte der Unternehmenskultur, die Compliance-Organisation, die Compliance-Überwachung und die Verbesserung des CMS.

Innerhalb des CMS hat Alpiq eigene Verhaltensgrundsätze definiert, welche die wichtigsten Verhaltensregeln für sämtliche Mitarbeitende verbindlich festlegen. Alle Mitarbeitenden erhalten die Verhaltensgrundsätze bei Stellenantritt ausgehändigt und absolvieren dazu im Rahmen des Onboarding-Programmes eine E-Learning-Schulung. Ergänzt werden die Verhaltensgrundsätze durch verschiedene interne oder externe Vorgaben. Dort, wo die Verhaltensgrundsätze oder andere interne oder externe Vorgaben keine Antworten liefern, lassen sich die Mitarbeitenden vom Prinzip der Ehrlichkeit, der Integrität und der offenen Kommunikation leiten. Durch die Einhaltung dieser Prinzipien kann Alpiq ihren hohen Ansprüchen gerecht werden.

Regelmässige Schulungen der Mitarbeitenden zu verschiedenen Compliance-Themen bilden einen zentralen Bestandteil bei der Umsetzung des Alpiq CMS. Dabei unterstützt und vereinfacht das neu eingeführte Learning-Management-System in hohem Masse die Durchführung von elektronischen Compliance-Trainings.

Bei Alpiq sind die Mitarbeitenden persönlich dafür verantwortlich, dass sie alle für sie relevanten Regularien kennen, verstehen und einhalten. Alpiq unterstützt die Mitarbeitenden mit einschlägigen Schulungsmassnahmen. Andererseits läuft derzeit ein Projekt zur Vereinfachung der bestehenden Regularien, damit die Mitarbeitenden die Vorgaben noch effizienter erfüllen können.

Die Einhaltung der internen und externen Vorgaben wird bei Alpiq kontinuierlich beobachtet. Verdachtsfälle werden von unabhängigen Stellen untersucht und Verstösse korrigiert respektive mit den arbeitsrechtlichen Möglichkeiten geahndet. Überdies können Mitarbeitende, welche in ihren Arbeitsverträgen über eine Bonuskomponente verfügen, im Falle von Compliance-Verstössen finanziell sanktioniert werden.

Bei Alpiq richten sich die Compliance-Bemühungen auch gegen aussen. Know Your Customer (KYC) – oder auch gemeinhin Gegenparteienprüfung genannt – beschreibt einen Teil der Sorgfaltsprüfung, welche der Identifizierung und Durchleuchtung von Kunden und Geschäftspartnern von Alpiq dient. Diese KYC-Prüfungen wurden 2020 innerhalb der gesamten Alpiq Gruppe bei Compliance zentralisiert sowie gleichzeitig intensiviert und professionalisiert.

Beurteilung

Alpiq überprüft regelmässig, ob das CMS funktioniert. Einerseits wird dazu jährlich eine Compliance-Risikoanalyse durchgeführt, andererseits findet regelmässig eine Inspektion des CMS durch Internal Audit statt. Daraus werden die Tätigkeitsschwerpunkte von Compliance für das Folgejahr abgeleitet und die einzuleitenden Massnahmen definiert.

Alpiq hat grosses Interesse daran, umgehend informiert zu werden, sollte die Einhaltung von Gesetzen oder Vorschriften in ihrem Verantwortungsbereich nicht gewährleistet sein. Aus diesem Grund betreibt Alpiq eine Compliance-Meldestelle und ermuntert Mitarbeitende, aber auch externe Personen, ein beobachtetes Fehlverhalten oder Verdachtsfälle zu melden. Alpiq hat im Berichtsjahr ein neues elektronisches Meldesystem eingeführt und dessen Einsatz gefördert.