Geschäftsbericht 2020

Finanzkommentar

Finanzkommentar 

Die Alpiq Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 ein operatives EBITDA von 262 Mio. CHF. Wie angekündigt liegt dieses über Vorjahr. Alle drei Geschäftsbereiche verzeichneten positive Ergebnisbeiträge: Die Schweizer Stromproduktion liegt aufgrund der abgesicherten Grosshandelspreise mit 135 Mio. CHF wie erwartet über der Vorjahresperiode (Vorjahr: ‑6 Mio. CHF). Die internationale Stromproduktion schloss, trotz dem im Vorjahr erfolgten Kohleausstieg, mit 59 Mio. CHF positiv ab, erreichte das Vorjahresresultat jedoch wie erwartet nicht. Der Energiehandel erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 mit 99 Mio. CHF ein Ergebnis über dem Vorjahr (56 Mio. CHF).

Am 24.6.2020 hat die Generalversammlung der Alpiq Holding AG der vom Verwaltungsrat beantragten Abfindungsfusion (Squeeze-out-Merger) mit der Alpha 2020 AG zugestimmt. Die Alpiq Holding AG wurde als übertragende Gesellschaft in die Alpha 2020 AG fusioniert, welche gleichentags in Alpiq Holding AG umfirmiert wurde. In der Folge haben zwei Investoren je eine Ausgleichsklage nach Art. 105 Fusionsgesetz gegen die Alpiq Holding AG eingereicht, um einen höheren Abfindungsbetrag pro Aktie zu erhalten. Alpiq erachtet es als unwahrscheinlich, dass sie in dieser Rechtsstreitigkeit unterliegen wird.

Im Dezember 2020 haben Alpiq und Bouygues Construction einen Schlussstrich unter den seit 2018 bestehenden Streit im Zusammenhang mit dem Verkauf des Engineering-Services-Geschäfts gezogen. Alpiq erstattete 54,5 Mio. CHF an Bouygues Construction zurück. Damit wurden die im Februar 2019 gleichzeitig von beiden Parteien eingeleiteten Schiedsgerichtsverfahren beendet.

Am 9.2.2021 hat die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom Verfügungen bezüglich der Deckungsdifferenzen 2011 und 2012 sowie der regulatorischen Werte der Anlagen per Ende 2012 der ehemaligen Alpiq Netz AG Gösgen sowie der Alpiq Réseau SA Lausanne erlassen, was sich für Alpiq positiv auf die Höhe der Entschädigung für die am 3.1.2013 von Alpiq an die Swissgrid AG übertragenen Anteile am Schweizer Höchstspannungsnetz auswirkt. In diesem Zusammenhang wurden in der konsolidierten Jahresrechnung 2020 ein zusätzlicher Verkaufserlös in der Höhe von 39 Mio. CHF sowie Zinsen in der Höhe von 11 Mio. CHF verbucht.

Zur transparenten Darstellung und Abgrenzung der sogenannten Sondereinflüsse ist die konsolidierte Erfolgsrechnung in einer Pro-forma-Rechnung dargestellt. Der Kommentar zur finanziellen Performance bezieht sich auf die operative EBITDA-Sicht, das heisst, auf die Ergebnisrechnung vor Sondereinflüssen. Die verwendeten Kategorien der Sondereinflüsse werden im Abschnitt «Alternative Performancekennzahlen von Alpiq» beschrieben.

Operatives Ergebnis der Alpiq Gruppe (vor Sondereinflüssen)

Die Alpiq Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 vor Sondereinflüssen einen Nettoumsatz von 3,8 Mrd. CHF (Veränderung gegenüber Vorjahr: ‑0,2 Mrd. CHF), ein EBITDA von 262 Mio. CHF (+ 152 Mio. CHF) und ein EBIT von 169 Mio. CHF (+ 186 Mio. CHF).

Konsolidierte Erfolgsrechnung (Pro-forma-Rechnung vor bzw. nach Sondereinflüssen)

 

 

 

 

 

 

 

 

2020

2019

Mio. CHF

Operative Ergebnisse vor Sonder- einflüssen

Sonder- einflüsse 1

Ergebnisse gemäss IFRS

Operative Ergebnisse vor Sonder- einflüssen (angepasst) 2

Sonder- einflüsse (angepasst) 1 / 2

Ergebnisse gemäss IFRS

Nettoumsatz

3 823

82

3 905

4 059

40

4 099

Aktivierte Eigenleistungen und Veränderung Vertragserfüllungskosten

6

6

5

5

Übriger betrieblicher Ertrag

64

54

118

48

2

50

Gesamtleistung

3 893

136

4 029

4 112

42

4 154

Energie- und Warenaufwand

– 3 350

– 101

– 3 451

– 3 708

55

– 3 653

Personalaufwand

– 185

– 1

– 186

– 184

– 6

– 190

Übriger betrieblicher Aufwand

– 96

– 3

– 99

– 110

– 33

– 143

Ergebnis vor Finanzierung, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA)

262

31

293

110

58

168

Abschreibungen und Wertminderungen 3

– 93

13

– 80

– 127

– 274

– 401

Ergebnis vor Finanzierung und Ertragssteuern (EBIT)

169

44

213

– 17

– 216

– 233

Anteil am Ergebnis von Partnerwerken und übrigen assoziierten Unternehmen

 

 

– 35

 

 

– 44

Finanzaufwand

 

 

– 72

 

 

– 73

Finanzertrag

 

 

17

 

 

14

Ergebnis vor Ertragssteuern

 

 

123

 

 

– 336

Ertragssteuern

 

 

43

 

 

110

Ergebnis nach Ertragssteuern aus fortgeführten Aktivitäten

 

 

166

 

 

– 226

Ergebnis nach Ertragssteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten

 

 

– 56

 

 

– 42

Reinergebnis

 

 

110

– 268

1 Für Erläuterungen siehe Ausführungen im Kapitel «Alternative Performancekennzahlen von Alpiq»

2 Aufgrund des Verkaufs von Flexitricity Ltd. im Jahr 2020 und dem Entscheid, das E-Mobility-Geschäft selber nicht weiter zu verfolgen, klassiert Alpiq die EBITDA-Effekte aus diesen beiden Geschäften in der internen Berichterstattung neu als Sondereinflüsse. Die Vorjahreswerte wurden zur Vergleichbarkeit angepasst. Dies führte zu einer Erhöhung des EBITDA vor Sondereinflüssen 2019 der Alpiq Gruppe um 4 Mio. CHF von 106 Mio. CHF auf 110 Mio. CHF.

3 Im Jahr 2020 inklusive Wertaufholungen

Geschäftsbereich Generation Switzerland

Der EBITDA der Schweizer Stromproduktion lag mit 135 Mio. CHF um 141 Mio. CHF über Vorjahr. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die abgesicherten Strompreise aus den Vorjahren, welche gegenüber der Vergleichsperiode gestiegen sind, ein stringentes Kostenmanagement und eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen. Die im Vorjahresvergleich gesteigerten Produktionsvolumen hatten einen positiven Einfluss auf das Resultat.

Geschäftsbereich Generation International

Der EBITDA der internationalen Stromproduktion lag mit 59 Mio. CHF um 35 Mio. CHF unter Vorjahr. Aufgrund wetterbedingter geringerer Produktionsmengen, tieferer Energiepreise und wegfallender Einspeisevergütungen lagen die Erträge der italienischen Windkraftwerke unter dem Vorjahresniveau. Der Ertrag aus den thermischen Kraftwerken ist insbesondere wegen des weggefallenen Ergebnisbeitrags der beiden tschechischen Braunkohlekraftwerke Kladno und Zlín gesunken. Die Devestition Ende August 2019 erfolgte aus strategischen Gründen im Hinblick auf eine zunehmend dekarbonisierte Energiewelt. Der Ergebnisbeitrag des spanischen Gas-Kombikraftwerks Plana del Vent lag infolge unerwartet erforderlicher Reparaturarbeiten unter Vorjahr. Die thermischen Anlagen in Italien verzeichneten hingegen eine erfreuliche Entwicklung. Dies unter anderem infolge der höheren Verfügbarkeit und der früher getätigten Investitionen in erhöhte Flexibilität.

Geschäftsbereich Digital & Commerce

Der EBITDA des internationalen Energiehandels lag mit 99 Mio. CHF um 43 Mio. CHF über Vorjahr. Trotz der schwierigen Marktbedingungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, konnten die Marktopportunitäten in den Bereichen Asset Trading und Merchant Trading erfolgreich genutzt werden. In der Optimierung des Wasserkraftportfolios in der Schweiz sowie in der Optimierung in Italien konnten im Vorjahrsvergleich höhere Erträge erzielt werden. Optimierte Trading-Strategien im Bereich Merchant Trading profitierten von stark ansteigenden Preisen. Im Kundengeschäft (Industrie und Gewerbe) hat Alpiq weiter in den Aufbau investiert.

Alternative Performancekennzahlen von Alpiq

Zur Messung und Darstellung der operativen Performance verwendet Alpiq bis auf Stufe «Ergebnis vor Finanzierung und Ertragssteuern (EBIT)» auch alternative Performancekennzahlen. Dazu bereinigt Alpiq die Ergebnisse gemäss IFRS um sogenannte Sondereinflüsse, welche Alpiq nicht als Teil des operativen Ergebnisses betrachtet. Es handelt sich dabei nicht um Kennzahlen, die eine standardisierte Definition in den IFRS haben. Daher kann die Vergleichbarkeit mit solchen Kennzahlen, wie sie von anderen Unternehmen definiert sind, eingeschränkt sein. Diese Kennzahlen werden in einer Pro-forma-Rechnung präsentiert, um Investoren ein umfassenderes Verständnis zu ermöglichen, wie das Alpiq Management die Performance der Gruppe misst. Sie sind kein Ersatz für die Kennzahlen gemäss IFRS. In der Bilanz und der Geldflussrechnung verwendet Alpiq keine alternativen Performancekennzahlen.

Übersicht Sondereinflüsse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fair-Value- Veränderungen («Accounting Mismatch»)

Entwicklung Stilllegungs- und Entsorgungsfonds

Gewinn / Verlust aus Ver- äusserung von Unternehmens- teilen

Wertminderungen und verlust- bringende Verträge 1

Restrukturierungs- kosten und Rechts- streitigkeiten 1

Total Sondereinflüsse 1

Mio. CHF

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019 (ange- passt)

2020

2019 (ange- passt)

2020

2019 (ange- passt)

Nettoumsatz

60

38

– 1

– 8

23

10

82

40

Übriger betrieblicher Ertrag

 

 

 

 

54

2

 

 

 

 

54

2

Gesamtleistung

60

38

– 1

– 8

54

2

23

10

136

42

Energie- und Warenaufwand

 

 

21

119

 

 

– 108

– 48

– 14

– 16

– 101

55

Personalaufwand

 

 

 

 

 

 

 

 

– 1

– 6

– 1

– 6

Übriger betrieblicher Aufwand

 

 

 

 

8

– 21

 

 

– 11

– 12

– 3

– 33

Ergebnis vor Finanzierung, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA)

60

38

20

111

62

– 19

– 108

– 48

– 3

– 24

31

58

Abschreibungen und Wertminderungen 2

 

 

 

 

 

 

16

– 274

– 3

 

13

– 274

Ergebnis vor Finanzierung und Ertragssteuern (EBIT)

60

38

20

111

62

– 19

– 92

– 322

– 6

– 24

44

– 216

1 Aufgrund des Verkaufs von Flexitricity Ltd. im Jahr 2020 und dem Entscheid, das E-Mobility-Geschäft selber nicht weiter zu verfolgen, klassiert Alpiq die EBITDA-Effekte aus diesen beiden Geschäften in der internen Berichterstattung neu als Sondereinflüsse. Die Vorjahreswerte wurden zur Vergleichbarkeit angepasst.

2 Im Jahr 2020 inklusive Wertaufholungen

Alpiq hat die folgenden Kategorien von Sondereinflüssen definiert:

Fair-Value-Veränderungen («Accounting Mismatch»)

Fair-Value-Veränderungen von Energiederivaten, die im Zusammenhang mit der Absicherung von zukünftiger Stromproduktion abgeschlossen wurden, reflektieren nicht die operative Performance der Geschäftstätigkeit, da sie ökonomisch mit der Wertveränderung der Produktionsanlagen und der Langfristverträge in Verbindung stehen. Steigende Forward-Preise führen zu einer Zunahme des Werts der zukünftigen Produktionsvolumina und zu einem Wertverlust auf den entsprechenden Absicherungen. Unter Anwendung der IFRS-Richtlinien müssen die Fair-Value-Veränderungen der Absicherungsgeschäfte bereits im Berichtsjahr abgebildet werden. Da die zukünftigen Produktionsvolumina nicht zum Fair Value bewertet werden und diese Wertveränderungen somit nicht bereits im Berichtsjahr verbucht werden dürfen, führt dies zu einer buchhalterisch bedingten Periodenverschiebung der Ergebnisse («Accounting Mismatch»).

Entwicklung Stilllegungs- und Entsorgungsfonds

Die Betreibergesellschaften der Schweizer Kernkraftwerke sind verpflichtet, zur Sicherstellung der Finanzierung von Stilllegung und Entsorgung Einzahlungen in den Stilllegungs- und den Entsorgungsfonds zu tätigen. Die Anlagen dieser Fonds sind Marktschwankungen und Schätzungsänderungen ausgesetzt, welche nicht durch Alpiq beeinflusst werden können, aber einen Einfluss auf die Kosten der Strombeschaffung haben. Die Differenz zwischen der von den Fonds effektiv erzielten Rendite und der von den Kernkraftwerken budgetierten Rendite in der Höhe von 2,75 % wird als Sondereinfluss klassiert und ausgewiesen.

Gewinn / Verlust aus Veräusserung von Unternehmensteilen

Das Ergebnis aus dem Verkauf von Unternehmensteilen betrifft nicht die operative Performance von Alpiq und reduziert die Vergleichbarkeit mit anderen Perioden.

Wertminderungen und verlustbringende Verträge

Bei den Einflüssen im Zusammenhang mit Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen und immateriellen Anlagevermögen (inklusive zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte) sowie mit verlustbringenden Verträgen handelt es sich um Effekte, die auf Veränderungen in den Erwartungen bezüglich zukünftiger Entwicklungen zurückzuführen sind. Für die Beurteilung der operativen Performance von Alpiq durch das Management werden diese deshalb nicht berücksichtigt.

Restrukturierungskosten und Rechtsstreitigkeiten

Unter Restrukturierungskosten fasst Alpiq jene Aufwendungen zusammen, die für die Schaffung von neuen Strukturen in bestehenden Bereichen, für Unternehmensverkäufe sowie für Geschäftsaufgaben anfallen. Diese Aufwendungen widerspiegeln nicht die operative Performance, da sie zum Zeitpunkt der Massnahmenumsetzung und somit zeitverschoben zum Nutzen anfallen. Kosten im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten, welche sowohl Kosten für Rechtsberatung, Verfahrenskosten als auch allfällige Zahlungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen umfassen, werden als Sondereinflüsse klassiert, wenn sie einen «Einmal-Charakter» aufweisen und die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Perioden einschränken.

Konzernbilanz und Geldflussrechnung (nach Sondereinflüssen)

Per Bilanzstichtag 31.12.2020 liegt die Bilanzsumme gegenüber Vorjahr unverändert bei 7,4 Mrd. CHF, während das Anlagevermögen um 0,1 Mrd. CHF auf 4,4 Mrd. CHF abgenommen hat. Wertminderungen auf einzelnen Kraftwerken wurden durch Wertaufholungen auf anderen Kraftwerken mehr als kompensiert. Die Abnahme bei den übrigen langfristigen Aktiven um 46 Mio. CHF ist im Wesentlichen auf eine Umgliederung einer Forderung ins Umlaufvermögen zurückzuführen. Die Umgliederung ergibt sich daraus, dass Wandeldarlehen der Swissgrid AG in den nächsten zwölf Monaten zur Rückzahlung fällig werden. Das Umlaufvermögen hat um 134 Mio. CHF zugenommen. Dies ist auf die erwähnte Umgliederung, auf eine Zunahme der positiven Wiederbeschaffungswerte der derivativen Finanzinstrumente aufgrund höherer Commodity-Preise und veränderter Volatilitäten sowie auf die erwartete zusätzliche Entschädigung für die im Jahr 2013 an Swissgrid übertragenen Anteile am Schweizer Höchstspannungsnetz zurückzuführen.

Das Eigenkapital beläuft sich per 31.12.2020 auf 3,8 Mrd. CHF und ist um 101 Mio. CHF höher als per Ende 2019. Die Zunahme ist insbesondere auf das Reinergebnis und die Effekte aus der Neubewertung von Vorsorgeplänen zurückzuführen und wurde nur teilweise durch die Ausschüttung an die Hybridkapitalgeber kompensiert. Die Eigenkapitalquote ist von 49,9 % auf 51,2 % gestiegen.

Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben um 95 Mio. CHF abgenommen und belaufen sich per 31.12.2020 auf 1,2 Mrd. CHF. Die Reduktion ist insbesondere auf die Rückzahlung von Darlehen zurückzuführen. Die Nettoverschuldung ist von 206 Mio. CHF auf CHF 249 Mio. CHF angestiegen. Aufgrund des höheren operativen Ergebnisses konnte der Verschuldungsfaktor Net Debt / EBITDA vor Sondereinflüssen von 1,9 per 31.12.2019 auf 1,0 per 31.12.2020 reduziert werden.

Das langfristige Fremdkapital hat sich gegenüber dem 31.12.2019 um 340 Mio. CHF reduziert. Hauptursache sind fristigkeitsbedingte Umgliederungen bei Finanzverbindlichkeiten und übrigen langfristigen Verbindlichkeiten sowie die Abnahme der latenten Ertragssteuern aufgrund von Steuersatzreduktionen in der Schweiz. Demgegenüber haben die langfristigen Rückstellungen um 92 Mio. CHF zugenommen, was zum grössten Teil auf den verlustbringenden Vertrag aus dem Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance zurückzuführen ist. Die leichte Zunahme der negativen Wiederbeschaffungswerte der derivativen Finanzinstrumente und der Verbindlichkeiten aus dem Handelsgeschäft ist insbesondere auf höhere Commodity-Preise und veränderte Volatilitäten zurückzuführen.

Der Geldfluss aus operativer Tätigkeit aus fortgeführten Aktivitäten konnte von ‑17 Mio. CHF im Vorjahr auf 117 Mio. CHF erhöht werden. Dies ist insbesondere auf das bessere Ergebnis vor Ertragssteuern aus fortgeführten Aktivitäten sowie die geringere Erhöhung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen. Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies ist einerseits auf einen aussergerichtlichen Vergleich mit Bouygues Construction zurückzuführen und andererseits auf die Tatsache, dass im Vorjahr netto 265 Mio. CHF aus dem Verkauf der Kraftwerke Kladno und Zlín zugeflossen waren. Der Bestand an flüssigen Mitteln ist um rund 100 Mio. CHF auf 340 Mio. CHF gesunken.

Ausblick

Alpiq wird auch 2021 in ihr bewährtes, nachhaltiges Geschäftsmodell investieren. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Alpiq ein positives operatives Ergebnis unter Vorjahr. Zwar werden sich die in Schweizer Franken abgesicherten Strom- und CO2-Preise auf den Grosshandelsmärkten auch im Jahr 2021 positiv auf das Ergebnis von Alpiq auswirken. Jedoch beinhaltete das Geschäftsergebnis 2020 Einmaleffekte, die das Ergebnis überdurchschnittlich positiv beeinflusst hatten. 2021 wird eine verlängerte Revision des Kernkraftwerks Leibstadt das Ergebnis stark belasten. Zudem können die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie heute noch nicht vollständig abgeschätzt werden.