Geschäftsbericht 2020

Sicherung von Infrastrukturen (physische und Cyberangriffe)

GRI 103 Managementansatz (103-1, 103-2, 103-3)

Relevanz

Die Stromversorgung gehört zur kritischen Infrastruktur (KI). Alpiq ist als eine führende und europaweit aktive Stromproduzentin und Betreiberin von grossen Kern-, Gas- und Wasserkraftwerken Teil der KI. Kritische Infrastrukturen stellen die Versorgung mit unverzichtbaren Gütern und Dienstleistungen, wie Energie, Verkehr oder Kommunikation, sicher. Übergeordnetes Ziel des Schutzes kritischer Infrastrukturen (SKI) ist die Gewährleistung einer möglichst permanenten Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen respektive eines Minimalbetriebs (Kontinuitätsmanagement) und die Rückkehr zum Normalzustand nach einem Vorfall.

Managementansatz

Für den Schutz kritischer Infrastrukturen liegt das Interesse schwergewichtig in allen grundlegenden Prozessen und Werken, welche für die sichere, zuverlässige und leistungsfähige Stromversorgung essenziell sind. Dies beinhaltet unter anderem den sicheren Betrieb der Kraftwerke und Netze, die Systemkoordination, die Netzregelung, die Schwarzstart- und die Inselbetriebsfähigkeit von Erzeugern, die Spannungshaltung, etc.

Für die Sicherung der Kernkraftwerke sind die Gesellschaften direkt zuständig. Das Konzept der Sicherung steht unter Aufsicht des ENSI, welche diese periodisch auf deren Wirksamkeit überprüft.

Beurteilung

Je nach Relevanz der Systeme sind diese unterschiedlich klassiert und unterliegen verschiedensten Anforderungen – je höher die Klassierung desto höher die Anforderungen.

Die Sicherheit der Kernanlagen wird laufend überprüft. Dazu gehören auch Notfallschutz und ‑Planung (siehe Richtlinie ENSI-B12). Zudem finden regelmässige Notfallübungen statt, in denen nicht nur das Material sondern auch das Personal und die Organisation auf den Ernstfall beübt werden. Für diese Notfallübungen gelten Mindestanforderungen, welche in der Richtlinie ENSI-B11 festgelegt sind. In der Regel werden grosse Notfallübungen, also Gesamtnotfallübungen unter Einbezug von kantonalen Stäben und Bundesbehörden, alle zwei Jahre an einem der drei Kernkraftwerkstandorte durchgeführt. Die letzte solche Übung fand 2019 im Kernkraftwerk Beznau statt. Die nächste Gesamtnotfallübung wird somit im Jahr 2021 stattfinden.