Branchenspezifische Angaben

G4

Installierte Kapazität

EU1

Die Übersicht über die installierten Kapazitäten pro Technologie ist im Geschäftsbericht 2021 der Alpiq Holding AG im Kapitel Jahresbericht enthalten.

Nettoenergieproduktion

EU2

Die Übersicht über die Nettoenergieproduktion pro Technologie ist im Geschäftsbericht 2021 der Alpiq Holding AG im Kapitel Jahresbericht enthalten.

Erneuerbare Energiequellen und weitere wichtige Themen

Mit dem nachhaltigen Energiegeschäft trägt Alpiq zu einem besseren Klima und zur Stärkung der Versorgungssicherheit bei.

Alpiq verfügt über ein vielfältiges, internationales Portfolio von Anlagen zur Energieproduktion aus erneuerbaren Ressourcen. Um die Ziele der Energiewende zu begleiten, beabsichtigt Alpiq, dieses Portfolio in ganz Europa weiterzuentwickeln, den Einsatz der Anlagen zu optimieren und dabei die Auswirkungen auf Natur und Umwelt möglichst gering zu halten.

Zudem unterstützt Alpiq mit ihren Dienstleistungen in vielen Ländern Europas Gross- und Industriekunden bei der Vermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien oder im Bestreben, den ökologischen Fussabdruck der eigenen Geschäftstätigkeit nachhaltig zu reduzieren.

In den vergangenen Jahren wurden mehrere damit verbundene Initiativen in die Wege geleitet und 2021 fortgeführt; einige Initiativen oder Projekte wurden im Jahr 2021 neu initiiert. Nachfolgend eine Auswahl.

Entwicklung von Windkraftprojekten in der Schweiz

Trotz des komplexen Entwicklungsumfelds für die Windenergie in der Schweiz setzt sich Alpiq konsequent für diese Energie ein. Die Nutzung der Windkraft ist eine konkrete Lösung für die Versorgung mit lokaler Energie. Zudem liefert sie die für die Versorgungssicherheit besonders wertvolle «Winterenergie», da rund zwei Drittel der Produktion im Winterhalbjahr erfolgt. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt ist der Windpark Bel Coster, der sich auf dem Bergrücken Le Suchet im Kanton Waadt befindet. Mit ihren neun Windturbinen wird diese Anlage jährlich ungefähr 80 GWh Strom produzieren. Ebenfalls im Kanton Waadt befinden sich zwei weitere Projekte, deren Umsetzung Alpiq plant.

Bau eines Windparks in Schweden

Auch auf internationaler Ebene wird Alpiq ihr Portfolio an neuen erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Beim Windpark Tormoseröd im Südwesten Schwedens haben 2021 die Bauarbeiten begonnen. Mit elf Turbinen mit einer Leistung von je 6,6 MW beziehungsweise einer installierten Gesamtleistung von 72,6 MW wird dieser Windpark in der Lage sein, jährlich rund 210 GWh an erneuerbarer Energie zu erzeugen. Alpiq wird während der Bauphase für die Projektmanagement-Aktivitäten und während des Betriebs für das technische und kommerzielle Asset Management verantwortlich sein.

Effizienzsteigerung beim Wasserkraftwerk mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt

Unterhalb von Wasserkraftwerken muss eine bestimmte Wassermenge in den Fluss zurückgeführt werden. So will es das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz) in der Schweiz. Um die Kraft dieser Dotierwassermenge trotzdem für die klimafreundliche Stromproduktion nutzen zu können, setzt Alpiq an verschiedenen Orten eine kleine Turbine ein. So zum Beispiel im Kanton Wallis bei der Stauanlage Moiry, die zum Kraftwerkskomplex der Forces Motrices de la Gougra gehört (Alpiq Anteil: 54 %). Die Turbine ermöglicht es, auf dem über 100 m hohen Gefälle zwischen Wasserspiegel des Stausees und dem Fusse der Staumauer zusätzlich Energie zu erzeugen. Die projizierte Jahresproduktion der Ende Oktober 2021 in Betrieb genommenen 90-kW-Turbine soll etwa 630 MWh pro Jahr betragen, was dem Verbrauch von durchschnittlich 180 Schweizer Haushalten entspricht. Diese zusätzliche Produktion wird mit praktisch keinen Auswirkungen auf die Umwelt erreicht.

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Im Innern der Moiry-Staumauer.

Inbetriebnahme eines neuen Kleinwasserkraftwerks in der Schweiz

Alpiq entwickelt zudem ihr Portfolio von Kleinwasserkraftwerken weiter. Im Oktober 2021 wurde im Kanton Graubünden der Neubau des Kraftwerks Hüscherabach (Alpiq Anteil: 60 %) eingeweiht. Das neue, moderne Kraftwerk ersetzt die alte Anlage aus den 1930er-Jahren. Die Produktion wächst von 1,1 auf etwa 6,1 GWh pro Jahr. Beim Neubau, der durch Umweltspezialisten begleitet wurde, wurden mehrere Massnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen des Kraftwerks ergriffen. Zudem leistet die Kraftwerk Hüscherabach AG einen finanziellen Beitrag an ein ökologisches Ausgleichsprogramm zur Revitalisierung des Hinterrheins.

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Einweihung des neuen Wasserkraftwerks Hüscherabach (von links): Xavier Sinnhuber (Verwaltungsratspräsident Wasserkraftwerk Hüscherabach AG), Christian Simmen-Schumacher (Gemeindepräsident Gemeinde Rheinwald), Matthias Zwicky (Leiter internationale Stromproduktion und erneuerbare Energien, Alpiq) und Thomas Schmid (Amtsleiter Amt für Energie und Verkehr des Kantons Graubünden). Foto: Mathias Kunfermann.

Umsetzung von Umweltkompensationsmassnahmen beim Pumpspeicherkraftwerk

Mit der kommerziellen Inbetriebnahme beschleunigt das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance die Energiewende, indem es die Integration von mehr neuen erneuerbaren Energie ins Stromsystem ermöglicht. Zudem sorgt Nant de Drance für mehr Netzstabilität und stärkt damit die Versorgungssicherheit. Die Nant de Drance SA (Alpiq Anteil: 39 %) setzt in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden 15 ökologische Ausgleichsmassnahmen um und investiert dafür über 22 Mio. CHF. Damit werden die ökologischen Auswirkungen des Baus des Pumpspeicherkraftwerks minimiert. Die Massnahmen tragen zum Erhalt der Biodiversität, der Förderung feuchter und trockener Lebensräume, der Bekämpfung invasiver Flora und Fauna und zur Verbesserung des Landschaftsbilds bei. Sechs dieser Massnahmen wurden bereits realisiert, die restlichen befinden sich in der Umsetzung oder warten aktuell noch auf die Genehmigung der zuständigen Behörden.

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Durch die Revitalisierung eines alten Seitenarms der Rhone ist am Hangfuss bei Dorénaz ein neues Feuchtgebiet entstanden.

Grüner Wasserstoff für emissionsarme Mobilität

Grüner Wasserstoff gilt als einer der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Mobilität – insbesondere im Schwerverkehr. Alpiq hat dies früh erkannt und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff, der mit Hilfe von Strom aus erneuerbarer Energie produziert wird, sowie die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft.

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Foto: Jean-Luc Grossmann

Beispiel 1: Hydrospider

Das Joint Venture Hydrospider (Alpiq Anteil: 45 %), hat 2021 zusammen mit Hyundai Hydrogen Mobility und dem Förderverein H2 Mobilität Schweiz das europaweit einzigartige Geschäftsmodell für die emissionsfreie Mobilität weiter ausgebaut. Per Ende 2021 waren bereits rund 50 Brennstoffzellen-Elektro-LKW von Hyundai auf Schweizer Strassen unterwegs. Die 2-MW-Elektrolyseanlage von Hydrospider beim Wasserkraftwerk Gösgen ist nach wie vor die grösste Produktionsanlage in der Schweiz für grünen Wasserstoff.

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Foto: Jean-Luc Grossmann

Beispiel 2: Neues Projekt in Freienbach

Ende Juli 2021 enthüllten Alpiq, EW Höfe und SOCAR Energy Switzerland Pläne zum Bau einer Elektrolyse-Anlage mit einer Kapazität von bis zu 10 MW zur Produktion von grünem Wasserstoff. Sie ist direkt über eine Pipepline mit der nahen Autobahnraststätte verbunden, wo zwei Wasserstofftankstellen entstehen werden. Die Abwärme soll ins neu entstehende regionale Fernwärmenetz eingespeist werden, was die Gesamteffizienz der Anlage deutlich erhöht.

#prixalpiq: Einsatz für den nachhaltigen Umgang mit Wasser

Um die kostbare Ressource Wasser zu schützen und den nachhaltigen Umgang damit zu fördern, hat Alpiq zusammen mit dem Verband der konzedierenden Gemeinden des Kanton Wallis im Jahr 2021 den #prixalpiq ins Leben gerufen. Dieser Preis zeichnet jedes Jahr ein Projekt aus, das in Zusammenarbeit mit einer Walliser Gemeinde ausgeführt wird und eine nachhaltigere Bewirtschaftung von Wasser zum Ziel hat. Das siegreiche Projekt erhält finanzielle Unterstützung; Alpiq verpflichtet sich zudem, ein Jahr lang bei der Umsetzung des Siegerprojekts zur Seite zu stehen. 2021 wurde nebst dem Siegerprojekt auch ein «Sieger der Herzen» gekürt.

#prixalpiq: Die Gewinner 2021

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Die Gemeinde Salgesch ist der Gewinner der ersten Ausgabe des #prixalpiq. Von links nach rechts: Amédée Murisier, Leiter Wasserkraftproduktion bei Alpiq, Gilles Florey, Gemeindepräsident von Salgesch, Yves Rey, Co-Direktor bei Cordonier & Rey, Harald Glenz, Verantwortlicher für Wassermanagement der Gemeinde Salgesch, Antje Kanngiesser, CEO Alpiq. Foto: Gianluca Colla

Vorausschauende Planung der Instandhaltung

Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, braucht es nicht nur zusätzliche Kraftwerksanlagen zur Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien und Speichermöglichkeiten, sondern es lohnt sich auch, kontinuierlich in bestehende Anlagen zu investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Forschung und Ausbildung, um die Wasserkraft für ihre Rolle in einer dezentralisierten und dekarbonisierten Welt zu stärken.

Beispiel 1: Bei Wasserkraftwerken ist die Planung der Instandhaltung eine komplexe Aufgabe mit vielen Variablen. Kraftwerksmanager müssen unter Berücksichtigung von Prognosen zur Entwicklung von Strompreisen, Zuflüssen und Alterung der Anlagen, Entscheide treffen, um den richtigen Zeitpunkt für die entsprechenden Investitionen zu wählen. Neu werden Sie in diesem Prozess durch den Instandhaltungsplansimulator MPsim unterstützt, den eine externe Agentur mit Hilfe von Alpiq Experten entwickelt hat. Er modelliert die Kraftwerksanlagen, simuliert verschiedene Varianten und vergleicht die Ergebnisse. MPsim wird aktuell für die Wasserkraftanlagen des Alpiq Portfolios verwendet, kann aber auch auf thermische und neue erneuerbare Energien erweitert werden. Die Dienstleistungen und Ergebnisse stehen zudem externen Kunden und zu Forschungszwecken zur Verfügung.

Beispiel 2: Alpiq, HYDRO Exploitation, die Forces Motrices Valaisannes (FMV) und die Hochschule für Ingenieurwissenschaften (HEI) der HES-SO Wallis haben 2021 ihre Kräfte gebündelt, um im Bereich der Stromproduktion aus Wasserkraft gemeinsam industrielle Kompetenzen aufzubauen – insbesondere im Bereich der Digitalisierung. Zu diesem Zweck haben sie das «Hydro Alps Lab» für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung gegründet.

Unterstützung der Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele

Alpiq bewirtschaftet Windkraft- und Biogasanlagen sowie PV-Parks für ihre Kunden und Partner europaweit, allein in Deutschland mit über 3 000 MW Gesamtleistung. Auf diese Weise wird Strom aus erneuerbaren Quellen effizient vermarktet und Alpiq trägt direkt zur Wirtschaftlichkeit der Anlagen und damit zum weiteren Ausbau, sowie zu verbesserter Netzstabilität durch hohe Prognosequalität bei.

Darüber hinaus arbeitet Alpiq mit verschiedenen Partnern und Organisationen zusammen, um die Beschaffung von erneuerbarer Energie als wichtigen Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie und zu einer emissionsfreien Energieversorgung zu unterstützen. Unter anderem bietet Alpiq ihren Kunden auch so genannte Power Purchase Agreements (PPA) in unterschiedlichen Formen an und ermöglicht durch den Kauf von Produktionsmengen aus erneuerbaren Quellen zu Festpreisen die Finanzierbarkeit neuer Bauvorhaben oder sichert den Weiterbetrieb von Altanlagen im Wind- und PV-Bereich.